Donnerstag, 25. Februar 2010

10 Tipps für Putzfeen



Um alle kursierenden Meinungen über mich ein für alle mal zu widerlegen: ich putze nicht gern. Wirklich nicht. Hätte ich mehr Geld, würde ich mir als erstes eine Putzfrau zutun. Putzen ist nämlich blöd. Aber ich mags nun mal gern sauber und ordentlich. Deswegen putze ich lieber, als dass ich den Siff immer wieder anschauen muss. Ich beneide die Gleichgültigkeit, mit der vor allem Männer dem Dreck die Stirn bieten. Allerdings nehmen sie aus diesem Grund auch nicht wahr, wenn der Dreck gerade mal wieder in akribischer Säuberlichkeit entfernt wurde, weswegen man strenggenommen auch nicht sauer sein darf, wenn sie mit den Schuhen quer über den frischgewischten Boden tschalpen, oder beschliessen, ihr Zvieribrötchen auf dem Sofa zu verzehren, ohne Teller versteht sich.
Der Schmutz ist stets einen Schritt voraus. Die Legende von Sisyphos wurde bestimmt von einer Hausfrau erfunden. Und immer wieder gibt es Tage, an denen man nicht weiss, wo man zu putzen anfangen soll und am liebsten ins Hotel ziehen würde. Meist sind es ausgerechnet die Tage, an denen man Besuch erwartet.
Daraus resultiert die Frage: Was soll geputzt werden, wenn Besuch kommt?

Meine zehn goldenen Regeln:

1. Du musst gar nichts tun, wenn du a) kleine Kinder hast (entschuldigt alles) b) schlimmsten Liebeskummer hast (dito) oder c) der Besucher männlich ist. Ist letzteres der Fall, muss nur eine Sitzgelegenheit und kaltes Bier bereitgestellt werden. Ausnahme: der männliche Besucher ist schwul oder ein Date. (Aber nicht Miss Proper spielen, wenn man im Normalfall eher easy-going ist. Das ist wie wenn man bei Globus Deli gekauftes als selbstgemacht ausgibt, um Kochtalent vorzutäuschen und das würde ja niemand machen, oder? ODER?)
2. Putzen was man sieht. Wenn sich der Besuch ohnehin nur im Wohnzimmer aufhalten wird, muss man nicht den Kühlschrank rausputzen und das Bett frisch beziehen (es sei denn, es besteht die Chance, dass der Abend im Bett endet...)
3. WC, Lavabo und Spiegel MÜSSEN einigermassen sauber sein. Es gibt wohl kaum etwas, das den Zivilisationsmenschen mehr ekelt, als eine fremdverdreckte Toilette. Bei dieser Gelegenheit auch gleich Handtücher wechseln und Papier nachfüllen.
4. Lüften, Kissen aufschütteln, Sofa absaugen und Tisch abräumen.
5. Dreckiges Geschirr und Kleidungsstücke, verwelkte Blumen, volle Aschenbecher und ähnliches wegräumen.
6. Wenn es zeitlich noch drin liegt, staubsaugen.
7. Je nach Anlass passende Getränkeauswahl und etwas zum Knabbern auftreiben.
8. Nicht putzen, wenn die Leute schon da sind. Gastgeber, die nervös rumwischen sind Stimmungskiller. (Muss ich mir immer wieder hinter die Ohren schreiben!)
9. Falls man null Bock, null Zeit oder null Nerven für die Putzerei hat, verabredet man sich lieber in der Stadt. Es macht nämlich auch der allerbesten Freundin keinen Spass, sich auf ein vertierhaartes Sofa zu lümmeln und Hahnenwasser zu trinken, während die Gastgeberin gammelige Pizzakartons und leere Flaschen einsammelt.
10. Will man richtig Brownie-Points kassieren, sorgt man für frische Blumen, selbstgemachtes (oder zumindest hochqualitativ-gekauftes) Gebäck oder Häppchen und bietet insbesondere dem weiblichen Gast, sofern in der Wohnung Schuhverbot herrscht (ein Thema für sich!), etwas für die kalten Füsse an (warme Socken oder unversiffte Hausschuhe).

PS: Auf dem Foto sieht man Victoria "Posh Spice" Beckham beim Putzen. So, wie sie sich wohl vorstellt, dass die normalen Frauen dieser Welt putzen...

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