Sonntag, 13. März 2011

Blood, sweat and tears



Im Kampf gegen das immer gleiche (Pasta-)Essen müssen ständig neue, kreative Wege beschritten werden. Nicht so leicht, wenn man frisch und in erster Linie vegan kochen will und ein Leben hat - ich meine ausserhalb der Küche. Dies musste ich erst kürzlich wieder feststellen, als ich mir aus im Nachhinein unerfindlichen Gründen in den Kopf gesetzt hatte, selber Samosas mit Basmatireis und dem dazu passenden Chutney zuzubereiten.

Puuh. Tolstoi hätte in der Zeit, die mich das gekostet hat, locker eine Fortsetzung seines "Krieg und Frieden" schreiben können. Ich habe nicht nur Blut und Wasser geschwitzt, nachher bot auch die Küche ein Bild der Zerstörung, weil ich nämlich jedes einzelne Küchenutensil mindestens einmal verwenden musste. Und natürlich wurde ich mit jeder Minute hungriger. Als das Zeug endlich im Ofen vor sich hin brutzelte, war ich so hungrig, dass ich auch einen Teller Sägemehl verspiesen hätte. Und wie jeder weiss, ist eine hungrige Frau schlimmer als Kali, die hinduistische Göttin der Zerstörung, schrecklicher als die griechischen Erinyen und fürchterlicher als der Lindwurm aus dem Nibelungenlied.

(Der Liebste hätte also gut daran getan, sich in seinem Atelier zu verschanzen und zu warten, bis sich die Wogen geglättet haben. Er entschied sich leider, schon mal vorab von der Füllung zu probieren und diese Erfahrung auch noch folgendermassen zu kommentieren: "Ui, muss das so sauer sein?"
Fast hätte er sich ein neues Zuhause suchen müssen.)

Das Ergebnis war, gelinde gesagt, eine Enttäuschung, über die nur mehrere Gläser Wein und eine Tafel Schokolade hinweghalfen. Hatte ich früher den Preis fertiger Samosas im Bioladen für überrissen gehalten, weiss ich heute: Das ist geschenkt! Gerne würde ich es nochmal probieren, um herauszufinden, was ich falsch gemacht hatte, aber dafür muss ich mir erst wieder neue Nerven wachsen lassen.

Zum Glück gibt es "tubelisichere" Rezepte, also welche, die so einfach sind, dass sie sogar Koch-Spastis wie ich hinkriegen. Und die auch rasch zu bewältigen sind, wenig Zubehör brauchen und trotzdem gut schmecken.

Zum Beispiel diese leckere Kokos-Rüebli-Suppe:



Man braucht für eine sehr hungrige Frau und einen misstrauischen Mann:

1 Sack (1kg) Bio-Rüebli (Karotten)
1 kleine Zwiebel
1-2 Knoblauchzehen
1 EL Curry (mild oder scharf)
1 Päckli (250 ml) Kokosmilch
ca. 5 dl Wasser (ev. Gemüsebouillon)
1 EL Ahornsirup

Musik auflegen.
Rüebli schälen und in mittelgrosse Stücke schneiden. Im Dampfkochtopf gar kochen (ca. 8 min auf Ring 2).
In der Zwischenzeit Zwiebel und Knobli in Ernuss-Öl etwas anbraten und Curry darin auflösen, beiseite stellen.
Dampfkochtopf "abdampfen" und mit Gabel Gitter rausfischen. Wasser reingeben, kurz aufkochen. Alles andere zugeben.
Mit Pürierstab Suppe pürieren (dabei Schürze tragen). Ev. mit Salz und Pfeffer abschmecken.

Mit einer Scheibe Brot eine gute und nahrhafte Mahlzeit.

Hätte sogar Kali beruhigt.

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